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Channel: Labedudels Lebenslust
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Dampfen wird nie gesellschaftsfähig werden

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Jede Wette: Dampfen wird nie gesellschaftsfähig werden!

Dampf E-ZigaretteJedenfalls nie in der Art wie das über Jahrzehnte hinweg beim Rauchen mal war. Raucher brauchten nie Raucher-Treffs, Raucher-Clubs und auch keine Raucher-Initiativen. Damals war Rauchen schick, entspannend und manchmal auch sexy, je nachdem wie die Werbung das vermittelte. Heute findet man an jeder Ecke Zeitgenossen, die sich schon über die Rauchentwicklung beim Grillen köstlich aufregen können. Also ist ganz einfach alles was raucht = unattraktiv, nervend und im Zweifelsfall auch gesundheitsschädlich. Dampf sieht wie Rauch aus, daher können die Freunde des Dampfens noch so oft im Internet schreiben und ihren Freunden und Kollegen den Unterschied zu erklären versuchen; sie werden gegen den grünen Trend nicht mehr ankommen. Rauchen ist out, auch wenn’s nur dampft!

Heute „mache“ in mal den Nostradamus und sage folgendes voraus:

Dampfer werden immer eine Randgruppe bleiben.

Aus kultigen Gründen wird man eher den Freak , der die Rothändle ohne Filter lässig zwischen seinen vergilbten Fingern zwirbeln lässt, noch als so etwas wie ein aussterbendes Relikt seiner Zeit mitleidig belächeln. Krebsgefahr hin oder her, Zigarettenrauchen war mal „normal“ und gehörte einfach zum Kaffee am Morgen, dem  Bier in der Kneipe und zur Pizza beim Italiener vor und nach dem Essen, für manche Leute auch dazwischen und während dessen. Ekelhaft störend empfand ich persönlich damals den Gestank des Parfums der alten Weiber, die den Duft der Speisen übertünchten. Ich habe sie wegen dieser Geruchsbelästigung trotzdem nie zurechtgewiesen. Ich glaube auch nicht, dass deren übermäßigen Eau de Cologne-Verbrauch für die Mitmenschen wirklich so schlimm oder gar gesundheitlich bedenklich gewesen war. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob und inwieweit all die „Partikel“ in den Duftstoffen bei den vielen Allergikern heutzutage nicht Grund genug für Klagen vor dem Bundesgerichtshof wären. Schließlich geht es auch um Grundrechte und um „trendige“ Gesundheits-Befindlichkeiten jedes einzelnen Egomanen, der sich in Vereinen und Parteien zu einem einzigen Sprachrohr für vermeintlich alle Bürger in einem Land zusammenschließt.

Dampfen sieht „scheiße“ aus, weil es zu sehr an Rauchen erinnert

Espresso und E-ZiggiUnd genau deshalb hat die Form von „Digital-Rauchen“ keine Chance jemals auch nur annähernd die Akzeptanz der Gesellschaft zu finden, wie das über zwei Weltkriege und den kleinen Wirtschaftswunderzeiten hinterher der Fall beim Rauchen gewesen war. Nach wie vor finde ich eine Zigarette zwischen den geschminkten Lippen einer Frau, schön und anziehend. So etwas wird man niemals im Zusammenhang mit einer E-Zigarette zu sehen bekommen. Ich sehe im Internet nur graue Ex-Raucher-Gesichter und wenn ich mal in den Laden vor Ort stapfe, um ein Liquid zu kaufen, leider auch nur Leute, die ein bisschen den Eindruck vermitteln, als würden sie hoffen, nicht von Bekannten dort angetroffen zu werden. Dabei sind sie gar nicht in einem Sex-Shop. Natürlich machen diese Menschen nicht so einen „kaputten“ Eindruck auf mich, wie in den 1970- und 80-ern so mancher Junkie, doch sie gehören aus meiner Sicht zu einer neuen Randgruppe. Nicht, dass das furchtbar tragisch für mich persönlich wäre, weil mir solche Dinge sowieso mittlerweile aus guten Gründen und Erkenntnissen am Popo vorbei gehen… , sondern weil Dampfer einfach nur wie hilflose Kreaturen aus einer anderen Welt auf ihre Umwelt wirken. Es fehlt nur noch der rollende Tankwagen mit den Schläuchen am Mensch, dann ist der Vergleich mit dem Lungenkranken perfekt. Was für ein Bild, diese ständig am Kugelschreiber bzw. der E-Zigarette lutschenden Männer. Für mich, der ich selbst ein Dampfer bin, ist die E-Zigarette so etwas wie eine Krücke, die einen ehemaligen Raucher dabei unterstützt, künftig etwas gesünder zu leben oder sogar irgendwann komplett auf jeder Art von Inhalation zu verzichten. Wer ist schon gerne mit Krücken unterwegs …

So sehe ich das Thema E-Zigarette und die allgemeinen Erfolgsaussichten auf Akzeptanz in dieser Gesellschaft. Wenn sich die Welt allein wegen mir drehen würde, gäbe es heute finanzielle Unterstützung von den Krankenkassen, wenn jemand durch E-Zigaretten mit dem Rauchen aufhören will. Das wäre aus meiner Sicht eine sinnvolle Maßnahme, aber solche Vorstellungen gehören fast schon zu den Gedanken eines „Anarchisten“ gegenüber einem System aus dem sich kaum ein Mensch mehr herauszuwinden versteht. Alles zu Gunsten einer Minderheit, für die Gesundheit und Glück nur aus Zahlen bestehen, die vor allem der eigenen Tasche gut tun.


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