Quantcast
Channel: Labedudels Lebenslust
Viewing all articles
Browse latest Browse all 34

Medien manipulieren das Volksdenken?

$
0
0

Denkt das Volk überhaupt?

Ich befürchte, dass der weitaus größte Teil sich immer mehr „denken lässt“. Anders kann ich mir nicht erklären, wie es möglich ist, dass sich beispielsweise jemand über die Schwangerschaft von Daniela Katzenberger Gedanken macht, aber nicht mal den Schimmer einer Ahnung davon hat, worüber Griechenland und die EU-Staaten sich gerade zanken. Die betreffende Person regt sich darüber auf, dass seit Wochen im Radio und Fernsehen immer wieder von Griechenland die Rede ist: „Griechenland…immer wieder, das nervt langsam.“
Wenn ich viel Glück habe, erfahre ich von solchen wie in meinem Beispiel genannten Personen sogar, dass sie einen Brass auf die Griechen haben. Weshalb? Ganz einfach: „Griechen haben schon beim Eintritt in die EU gelogen und betrogen; Griechen kassieren doppelte Renten, und Griechen beschimpfen uns Deutsche als Nazis“. Wie meine Mitmenschen auf solche Sprüche kommen, muss ich vermutlich nicht erklären, denn sie klingen wie die Schlagzeilen eines einzigen Tages aus der BILD. Natürlich „meint“ BILD das oft nicht so, wie der brave und fleißige Bürger das verstehen könnte. Nur er „versteht“ es eben genau so, wie es ihm – natürlich völlig unabsichtlich!, auf das Auge gedrückt wird. Genau so, wie der Fernsehzuschauer glaubt, dass wenn bei der Hartz4-Empfängerin die „Frau Kontrollato“ vom Amt klingelt, der heilige Geist mit dem Kamera bewaffnet in ihrer Wohnung war, als diese ihre Wohnungstür öffnete. Logisch, natürlich ist sie von der Kontrolle völlig überrascht. Für den TV-Gucker ist es allenfalls ein Wunder, was für intime Einblicke ihm durch die heutige Fernseh-Technik so nach Hause geliefert werden…

Selbstverständlich erhalten DIE Griechen keine doppelten Renten; DIE Griechen betrügen und lügen nicht, DIE Griechen malen Frau Merkel kein Hitlerbärtchen auf’s Plakat, und ohne 150 € Bakschisch von der Produktions-Firma wäre die Hartz4-Empfängerin nicht bereit gewesen, sich beim Besuch der Dame „vom Amt“ filmen zu lassen. Alleine das Grundgesetz mit Artikel 1 Abs. 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“, verbietet derartige Filmaufnahmen. Doch wie man immer wieder sieht, kann man seine Würde auch „verkaufen“, was aus meiner Sicht aber dennoch gegen das Grundgesetz verstößt. Fast noch schlimmer ist aber, dass die meisten Zuschauer durch solchen TV-Müll, genau so wie durch die Schlagzeilen aus Zeitungen und Zeitschriften, eine Weltbild vermittelt bekommen, nach dem sie ihr eigenes Leben ausrichten. Klamauk und Realität vermischen sich und bilden eine „Bildungs-Einheit“ im Kopfkino unserer lieben Nachbarn, Drängler beim Bäcker, Mobber bei der Arbeit, sowie den Vorstandsmitgliedern im Schrebergarten-Verein.

Schon mal Lemminge geführt?
Die kommen mir „schlauer“ als meine Mitmenschen in der realen Welt vor. Immerhin laufen sie irgendwann schneller, und entziehen sich dadurch meiner Kontrolle durch „Selbstmord“. Ich bin dann traurig, weil ich sie doch eigentlich für die Ewigkeit retten wollte. Aber das ist bei diesem Spiel ebenso sinnlos wie eine Antwort auf meine Frage zu finden, warum eine erwachsene Frau sich Fan-Artikel von einer Person kauft, die lediglich ein- und ausatmen kann.

Warum schreibe ich überhaupt „so böse“ Sachen?
Böse ist das nicht gemeint, denn böse sind nur Fabelwesen, die irgend ein Mensch für Märchen und spannende (Psycho-) Triller erfunden hat. Für mich ist die Realität viel spannender und interessanter, weil sie den Stoff für teilweise unglaubliche Erkenntnisse liefert, die mir das Alltags-Kasperle-Theater nur hinter der Bühne bieten kann. Kürzlich nannte mich jemand einen Misanthropen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mit diesem Begriff nichts anfangen konnte. So „super gebildet“ bin ich nicht, weiß mir in Zeiten von Wikipedia aber zu helfen. Da es in der privaten Diskussion im Biergarten etwas blöde ausgesehen hätte, mein Smartphone zu Hilfe zu rufen, sagte ich ihm einfach, dass er ein dummes Arschloch ist. Entrüstet über meine vulgäre Ausdrucksweise konnten wir uns weiter unterhalten, ohne dass mein Unwissen ob diesem „Misanthrop“ aufgefallen wäre.
Ich bin ein streitbarer und trotzdem sanftmütiger Mensch. Emotionen zeigen zu können, gehören für mich zum Leben. Ich habe nicht immer recht, aber (leider?) allzu oft. Ich kann sehr gut zugeben, wenn ich mal falsch mit meiner Meinung lag. Schade, dass es nur wenige Leute gibt, die mich nicht hassen, nur wenn ich am Ende recht gehabt habe. C est la vie…

Ihr/Euer
Michel


Viewing all articles
Browse latest Browse all 34